Eine Kundgebung von mehr als 3.000 Anarchisten hat heute (21.07.2023) den Bahnverkehr zwischen den Städten La Chaux-de-Fonds und Saint-Imier in den westlichen Kantonen Neuenburg und Bern gestört.
Die Teilnehmer des Treffens der Anti-Autoritären Internationale, das regelmässig in der Gemeinde Saint-Imier stattfindet, überquerten mehrmals zu Fuss die Bahngleise, um vom provisorischen Lager, in dem sie übernachten, zu den Orten zu gelangen, an denen im Rahmen des Treffens Konferenzen, Workshops und Veranstaltungen stattfinden.
Aus diesem Grund war die Schweizerische Bundesbahn (SBB) gezwungen, ihre Züge auf dem von den Überquerungen betroffenen Abschnitt durch Busse zu ersetzen. Die Organisatoren der Veranstaltung, die noch bis nächsten Sonntag läuft, hatten mit einer Teilnehmerzahl von maximal 4.000 Personen gerechnet, doch nach den ersten beiden Abenden wird diese Zahl voraussichtlich überschritten.
Anhand der in der Kantine der Veranstaltung servierten Mahlzeiten schätzten die Verantwortlichen der Anti-Autoritären Internationale, dass sich allein am Donnerstag etwa 3.000 Menschen in Saint-Imier versammelt hatten. Die meisten von ihnen campieren weiterhin auf einer Wiese in der Nähe der Bahngleise. Für das Wochenende rechnen die Organisatoren der anarchistischen Veranstaltung mit weiteren 5.000 bis 6.000 Menschen.
In diesem Jahr erinnert das Treffen der Autoritären Internationale an den 150. Jahrestag der Gründung der anarchistischen Bewegung, die 1872 in Saint-Imier selbst stattfand.
Der Russe Michail Bakunin, der Vater der anarchistischen Thesen, und seine Anhänger beschlossen, die so genannte Internationale von Saint-Imier nur eine Woche nach ihrem Ausschluss aus der Ersten Internationale auf dem Kongress von Den Haag zu gründen, auf dem der endgültige Bruch zwischen den Anhängern der Ideen von Karl Marx und den Anarchisten vollzogen wurde.
Quelle: Agenturen
